Ess- und Brechsucht - Bulimie

Fach Fach

Klasse 9

Autor Joker2017

Veröffentlicht am 06.11.2018

Schlagwörter

Bulimie

Zusammenfassung

Dieses Referat befasst sich mit der Ess- und Brechsucht Bulimie. Es wird auf die Ursachen und die Symptome der Krankheit sowie auf das Verhalten der Patienten eingegangen. Ausserdem werden die Therapiemöglichkeiten erklärt.

Bei der Krankheit Bulimie handelt es sich um eine Ess- und Brechsucht. Sie kennzeichnet sich durch einen erheblich gesteigerten Appetit und gehört zu den Essstörungen.

Symptome der Krankheit

Während bei anderen Essstörungen deutliche Veränderungen des Gewichts oder beispielsweise extremes Untergewicht charakteristisch sind, haben Bulimiepatienten meistens Normalgewicht. In Ausnahmefällen können sie jedoch auch untergewichtig oder übergewichtig sein. Das Hauptmerkmal einer Bulimie sind plötzliche und starke Essgelüste, welche in der Regel in Essanfällen enden, da sich der Patient in diesem Moment nicht mehr unter Kontrolle hat. Nach einem solchen Essanfall nimmt der Patient dann die gegenregulatorische Handlung, das Erbrechen vor. Er führt dieses absichtlich herbei, um eine Gewichtszunahme zu verhindern. Neben dem Erbrechen, welches für Bulimiepatienten kennzeichnend ist, gibt es auch Patienten, welche Hungerphasen haben oder extreme Diäten machen oder exzessiv Sport treiben. Auch Medikamentenmissbrauch, um die Gewichtszunahme zu verhindern kommt gelegentlich bei Bulimiepatienten vor.

Die Häufigkeit dieser Essanfälle ist von Patient zu Patient unterschiedlich. Dies gilt auch für die Ausprägung und Intensität dieser Anfälle sowie die ergriffenen Gegenmaßnahmen. Zwischen diesen Essanfällen können beispielsweise nur wenige Stunden aber auch mehrere Tage liegen. In den milderen Fällen von Bulimie, bleibt das Leid des Patienten oftmals lange Zeit für Aussenstehende verborgen, da die Patienten sich in der Regel sehr gut „tarnen“, weil ihnen ihre Essstörung peinlich ist. Meistens gelingt ihnen das Verbergen der Krankheit recht gut, insbesondere dann, wenn der Patient normalgewichtig ist.
Eine Bulimie wird meistens durch emotionale Faktoren, wie beispielsweise Stress, Trauer, Liebeskummer, Einsamkeit oder einer hohen Unzufriedenheit mit dem eigenen Wesen, ausgelöst. Die Essanfälle werden im Verlauf der Krankheit zusätzlich durch das entstehende Energiedefizit ausgelöst und verstärkt.

Während eines solchen Essanfalls ist den Bulimiepatienten in der Regel bewusst, dass sie die Kontrolle über sich selbst und über die Art und Weise der Nahrungsaufnahme verlieren. In Ausnahmefällen, finden die Essanfälle auch „geplant“ statt, dies geschieht beispielsweise als „Trostmaßnahme“.

Die Mehrheit der Bulimiepatienten erkrankt im jungen Erwachsenenalter von ca. 18 Jahren an der Krankheit. Somit liegt das durchschnittliche Erkrankungsalter bei einer Bulimie etwas höher, als das mittlere Erkrankungsalter bei anderen Essstörungen. Als Vorerkrankung einer Bulimie kann durchaus auch eine andere Essstörung, wie beispielsweise eine Magersucht in Frage kommen. Der Übergang der beiden Krankheiten kann fließend stattfinden und beispielsweise nach Erreichen des Wunschgewichts auftreten. Hat der Patient das Wunschgewicht erreicht und beginnt wieder mehr zu Essen, kommt der Körper mit der vermehrten Nahrungsaufnahme oftmals nicht klar, was sich in der Reaktion des Erbrechens wiederspiegelt.                                                                                                                           Die Bulimiepatienten leiden in der Regel unter einer stark gestörten Selbstwahrnehmung und haben nur ein äußerst geringes Selbstbewusstsein. Mit einer Essstörung, wie einer Bulimie gehen oftmals weitere organische und psychische Probleme einher, die zu einem gefährlichen Verhalten der Patienten führen können. Hierzu gehören insbesondere das autoaggressive Verhalten sowie der Missbrauch von Nikotin, Alkohol, Medikamenten und Drogen. Weitere aber seltenere Folgen sind soziale Isolation, Kaufsucht, Depressionen, Panikattacken, welche sich zu Angst- und Zwangsstörungen entwickeln können.

Zu den organischen Schäden gehören beispielsweise die der Zähne und der Speicheldrüsen. Diese werden durch das Erbrechen und das erhöhte Magensäureaufkommen im Mund des Patienten herbei geführt. Auch der Elektrolythaushalt des Körpers kann extrem gestört werden, was in manchen Fällen in einen lebensgefährlichen Zustand führen kann. Herzrhythmusstörungen und Nierenprobleme gehören ebenfalls zu den organischen Folgen einer Bulimie. Die Gefahr besteht auch darin, dass die gesundheitlichen Probleme oftmals eine lange Zeit unbehandelt bleiben, da die Bulimiepatienten versuchen ihre Krankheit zu verbergen.


Ursachen einer Bulimie

Die Ursachen von Essstörungen ähneln sich oftmals. So verhält es sich auch mit den Ursachen einer Bulimie. Diese sind ähnlich zu denen einer Magersucht und gehen oftmals mit ihr einher oder folgen einer Magersucht. Die Ursache für den Prozess des zwanghaft herbeigeführten Erbrechens ist hauptsächlich die Sorge vor einer Gewichtszunahme und die Scham über den Kontrollverlust. Darüber hinaus kann auch ein unangenehmes oder sogar schmerzhaftes Völlegefühl dafür sorgen, dass Bulimiepatienten das Erbrechen herbeiführen, weil dieses in dem Moment eine Erleichterung mit sich bringt.

Behandlungsmöglichkeiten

Das Ziel einer Therapie bei einer Bulimie ist die Normalisierung des Essverhaltens des Patienten. In der Regel werden zunächst in langen und ausführlichen Gesprächen die persönlichen Beweggründe und die Gefühle des Bulimiepatienten herausgefiltert. Auch die Normalisierung von Portionsgrößen sowie die Normalisierung des Verhältnisses zu Lebensmitteln und Nahrungsaufnahme soll durch die Therapie erreicht werden. Außerdem wird versucht, das herbeigeführte Erbrechen abzubauen. Ein weiteres Ziel der Therapie ist das, dass Körperbewusstsein des Bulimiepatienten zu verbessern sowie dessen Selbstbewusstsein zu stärken. Darüber hinaus kann die Therapie auch darauf abzielen, die eventuell vorhandene soziale Isolation des Patienten zu beenden bzw. dessen Situation deutlich zu verbessern. Hierfür wird beim Aufbau oder Wiederaufbau der sozialen Kontakte geholfen.

Erfolgschancen

Die Prognose bei einer Bulimie hängt von zahlreichen Faktoren ab. Wird die Krankheit früh erkannt und behandelt, ist sie günstiger, als bei späten Diagnosen. Auch der allgemeine Fortschritt der Essstörung sowie deren Ausprägung spielt bei den Erfolgschancen der Therapie eine große Rolle. Insgesamt werden jedoch viele Bulimiepatienten dauerhaft von ihrer Essstörung geheilt.