Der Schneeleopard / Irbis

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Klasse 5

Autor Wortstark

Veröffentlicht am 13.10.2018

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Schneeleopard Irbis Panthera unica

Zusammenfassung

Als Großkatze ist der Schneeleopard im zentralasiatischen Hochgebirge beheimatet. In der Zoologie trägt er die Bezeichnung: Panthera unica. Auffällig ist die Ähnlichkeit zum Leoparden. Der Schneeleopard ist stark gefährdet.

Als Großkatze bewohnt der Schneeleopard, häufig Irbis genannt, die zentralasiatischen Hochgebirge. In der Zoologie trägt er die Bezeichnung: Panthera unica. Auffällig ist seine Ähnlichkeit zum Leoparden. Allerdings trägt der Schneeleopard ein deutlich längeres Fell, dessen graue Farbe charakteristisch ist. Zu den äußerlichen Erkennungsmerkmalen zählen ferner die kurze Schnauze und der lange Schwanz. Im Vergleich zu anderen Großkatzen brüllt der Irbis nie. Er lebt ausschließlich als Einzelgänger und ernährt sich vorrangig von mittelgroßen Huftieren oder von Nagetieren, die im Gebirge heimisch sind.

Der Schneeleopard ist aufgrund von Wilderei und natürlichem Rückgang stark gefährdet!

Systematik des Schneeleoparden

In der Systematik zählt der Irbis zur Ordnung der Raubtiere. Er wird in die Familie der Katzen und die Überfamilie “Katzenartige” einkategorisiert. Des Weiteren zählt er zur Unterfamilie der Großkatzen und zur Gattung “Eigentliche Großkatzen - Pathera”.

Körperliche Merkmale des Irbis

Im Vergleich ist der Schneeleopard deutlich kleiner und leichter als ein “einfacher” Leopard (Panthera pardus). Sein dickes Fell sorgt jedoch dafür, dass er verhältnismäßig massig und kräftig wirkt. Besonders zu betonen ist die charakteristische, extreme Schwanzlänge, die beinah die gesamte Körperlänger einnimmt. Der Schwanz des Schneeleoparden hat eine Länge von circa 80 bis 100 Zentimeter. Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt ebenfalls 80 bis 130 Zentimeter. Mit einer Schulterhöhe von etwa 60 Zentimetern ist der Irbis nicht sonderlich groß. Die männlichen Exemplare haben ein durchschnittliches Gewicht von 45 bis 55 Kilogramm. Die weiblichen Tiere wiegen in der Regel 35 bis 40 Kilogramm.

Interessant: Der Schwanz des Schneeleoparden übernimmt die Funktion eines Steuerruders, während der Schneeleopard springt. Außerdem dient der Schwanz als Kälteschutz während der Ruhezeiten. So rollt sich der Irbis in seinem Schwanz ein und legt das Ende über die Nase.

Erstaunlich ist das ausgeprägte Sprungvermögen des Schneeleoparden. Es wird von Rekordweiten von bis 15 Metern berichtet, allerdings lassen sich diese nicht belegen.

Der Kopf des Schneeleoparden kennzeichnet sich durch eine kurze Schnauze, große Nasenhöhlen und einer relativ kleinen Größe. Es wird davon ausgegangen, dass die vergrößerten Nasenhöhlen die Atemluft erwärmen. Der Irbis hat luchsähnliche, große Pfoten, dessen Sohlen mit Haarpolstern bedeckt sind. Dieses Haarpolster vergrößert die Oberfläche und ermöglicht dem Tier eine bessere Gewichtsverteilung. Ferner schützt das Haar die Pfoten vor der Kälte und verhindert ein Einsinken in den Schnee.

Das Fell des Schneeleoparden

Im Kontrast zu den schwarzen Flecken des Schneeleoparden wirkt das übrige Fell nahezu weiß. Tatsächlich hat es aber einen hellen Grauton. Allerdings gibt es verschiedene Variationen. So kann die Färbung creme, blassgrau oder auch rauchgrau ausfallen. Das Fell auf der Unterseite des Irbis ist deutlich heller. Sowohl am Rücken wie auch an den Flanken und am Schwanz besitzt der Schneeleopard ring- oder rossettenartige Flecken, die dunkelbraun bis schwarz sind. Am Hals, an den Gliedmaßen und am Kopf werden diese Flecken durch Tupfen abgelöst.

Das Fellkleid ist besonders dicht und stark ausgeprägt. Stellenweise befinden sich pro Quadratzentimeter bis zu 4.000 Haare. Es schützt vor extremer Kälter. Im Winter wächst das Rückenfell des Schneeleoparden auf bis zu fünf Zentimeter an. Am Bauch erreicht es sogar bis zu zwölf Zentimeter Länge. Hier sei anzumerken, dass das Winterfell des Irbis verwaschener wirkt als das kurze Sommerfell.

So lebt der Schneeleopard

Typischerweise lebt der Schneeleopard im Gebirge. Dort kann er sowohl Felsgebiete wie auch das Buschland, Gebirgssteppen oder lichte Nadelwälder bewohnen. In den warmen Sommermonaten bewohnt er bevorzugt Bergwiesen und Felsregionen. Dabei erreicht er im Himalaja Höhen von bis zu 6.000 Metern. Im Winter findet man ihn dagegen unterhalb von 2.500 Metern.

Schneeleoparden werden nur selten außerhalb von Gebirgsregionen gesichtet. Prinzipiell bevorzugt das Tier steile und felsige Gebiete. Ruhezeiten verbringt der Irbis in Felshöhlen oder auch in Felsspalten, die sehr unzugänglich sind. In seltenen Fällen nutzt er Nester von Geiern, die aufgegeben wurden.

Die Ernährung des Irbis

Der Schneeleopard erbeutet vorrangig Steppenschafe, Blauschafe, Schraubenziegen, Steinböcke, Murmeltiere, Pfeifhasen, Argalis und Tahre. Außerdem gehören verschiedene Vögel zu seiner Hauptbeute. Haustiere wie Ziegen, Schafe, Rinder, Esel, Yaks oder Pferde sind ebenfalls nicht sicher. Ferner frisst der Schneeleopard Pflanzen, beispielsweise Zweige von Rispelsträuchern oder Tamarisken.

Zwischen 2007 und 2009 wurde eine Studie im Himalaja- und Karakorumgebiet durchgeführt. Demnach besteht die Gesamtbeutetiermasse des Schneeleoparden zu 70 Prozent aus Haustieren. Gerade einmal 30 Prozent sind Wildtiere. Diese Orientierung zu Haustieren lässt sich in vielen weiteren Lebensräumen des Schneeleoparden beobachten. Dabei ist die Ursache sehr einfach: Die Bestände an natürlichen Beutetieren des Irbis sind signifikant rückläufig!

Während der Jagd folgt der Schneeleopard häufig Flussläufen, wandert über Gebirgsgrate oder folgt den Routen seiner Beute. Hat er seine Beute im Visier, lauert er hinterhältig aus Wildwechseln, Salzlecken oder Wasserstellen. Nicht selten positioniert sich der Irbis auf erhöhten Felsen, um seine Beute von Oben zu überraschen. Andererseits findet er seine Deckung zwischen Geröll und Felsen. Der Angriff selbst erfolgt in sechs bis sieben Meter langen Sprungsätzen. Allerdings muss der Schneeleopard seine Angriffe oft erfolglos abbrechen. Wird die Beute dagegen erreicht, reißt der Irbis sie nieder und drückt sie mit den Vorderbeinen auf den Boden. Es folgt ein tödlicher Biss in den Hals oder die Kehle. Anschließend schleift der Schneeleopard die Beute in Verstecke, um sie vor Krähen oder Geiern zu schützen.

Lebensdauer und Fortpflanzung des Schneeleoparden

Schneeleoparden leben ausschließlich als Einzelgänger. Während der Paarungszeit zwischen Januar und März kommen die männlichen und weiblichen Tiere zusammen. Während dieser Zeit setzen Irbis vermerkt Duftmarken ab. Außerdem stoßen sie Paarungsrufe aus, um auf sich aufmerksam zu machen.

Der Sexualzyklus eines Weibchens beträgt etwa fünf bis acht Tage, wie Beobachtungen aus Gefangenschaft belegen. Die Paarung selbst findet an drei bis sechs Tagen statt. Während dieser Zeitspanne kopulieren die Partner zwölf bis 36 Mal pro Tag. Jeder einzelne Geschlechtsakt dauert ungefähr 15 bis 45 Sekunden.

Die Tragezeit beträgt 94 bis 103 Tage. Ein Wurf besteht aus ein bis fünf Jungtieren. Die Geburt findet in aller Regel im Schutz von Felshöhlen statt. Das Muttertier polstert die Liegeflächen der Jungen mit ihrem eigenen Fell aus. Nach der Geburt sind die Jungtiere blind, dunkel behaart und haben ein Gewicht von circa 450 Gramm. Die Augen öffnen sie nach ungefähr sieben Tagen. Erste feste Nahrung nehmen die Kleinen mit circa zwei Monaten zu sich. Jungtiere verweilen zwischen 18 und 22 Monaten bei der Mutter. Zwischen zwei Würfen liegt somit eine Zeitspanne von mindestens zwei Jahren.

Natürliche Feinde des Schneeleoparden

Als größter Konkurrent und natürlicher Feind gilt der Wolf. Im südlichen Verbreitungsgebiet ist der Leopard ein großer Konkurrent.

Parasiten und Krankheiten der wildlebenden Schneeleoparden sind bislang nicht ausreichend erforscht. Es gibt Belege, dass einige Schneeleoparden an Tollwut litten. Jungtiere in Gefangenschaft sterben häufig an Entzündungen des Magen-Darm-Trakts. 2003 wurde darüber hinaus erstmals eine Erkrankung mit dem Herzwurm festgestellt.