Die Gattung der Eichhörnchen

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Klasse 4

Autor Wortstark

Veröffentlicht am 08.10.2018

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Eichhörnchen Sciurus Hörnchen

Zusammenfassung

Das Eichhörnchen bildet eine eigene Gattung mit insgesamt 29 Arten. Davon kommen ausschließlich drei Arten in Europa vor. Hierzulande treffen wir auf das Eurasische Eichhörnchen, welches allgemein als Eichhörnchen bezeichnet wird.
 Innerhalb der Wissenschaft trägt das Eichhörnchen als Gattung den Namen Sciurus. Es gehört der Ordnung der Nagetiere an und wird in die Familie der Hörnchen kategorisiert. Noch präziser in die Unterfamilie der Baum- und Gleithörnchen.

Hierzulande gilt das Eurasische Eichhörnchen als bekannteste Art. Im Volksmund wird es allgemein als Eichhörnchen bezeichnet. Alle Eichenhörnchen-Arten leben im Wald. Sie ernähren sich von Früchten und Samen. Auf dem amerikanischen Doppelkontinent sind die meisten Arten beheimatet. Insgesamt kennt die Biologie 29 Vertreter. Gerade einmal drei sind in Vorder-, Nord- und Ostasien sowie in Europa verbreitet.

Systematik der Eichhörnchen

Prinzipiell bilden die Eichhörnchen eine eigene Gattung innerhalb der Hörnchen-Familie. Laut derzeitigem Wissensstand gibt es 29 Arten, die auf sieben Untergattungen verteilt sind.

  • Untergattung Tenes
  • Untergattung Sciurus
  • Untergattung Hesperosciurus
  • Untergattung Otosciurus
  • Untergattung Guerlinguetus
  • Untergattung Hadrosciurus
  • Untergattung Urosciurus

Hierzulande ist das Eurasische Eichhörnchen (Sciurus Vulgaris) beheimatet. Es gehört der Untergattung Sciurus an.

Die natürliche Verbreitung der Eichhörnchen

Die meisten Eichhörnchen-Arten leben auf dem amerikanischen Doppelkontinent. Außerhalb von Amerika sind lediglich drei Arten vorkommend. Das Eurasische Eichhörnchen ist sowohl im gesamten Europäischen Raum, wie auch auf großen Teilen des Asiatischen Kontinents vertreten. Im Vergleich dazu kommt das Kaukasische Eichhörnchen ausschließlich in Teilen von Südeuropa sowie in Vorderasien und auf dem Kaukasus vor. Das Verbreitungsgebiet des japanischen Eichhörnchens beschränkt sich auf Japan.

Interessant: Australien, Afrika und Südostasien beheimaten generell keine Eichhörnchen-Arten.

Die bewusste Einführung und Verschleppung sorgte für eine Ansiedlung des Grauhörnchens in Großbritannien, Italien und Irland. Vor allem in Großbritannien führte die Einführung zu einer fast vollständigen Verdrängung des dort heimischen Eichhörnchens. Das Grauhörnchen wurde außerdem in Südafrika angesiedelt. Da dort jedoch nur ein geringer Bestand von Waldlebensräumen verfügbar ist, beschränkt sich die derzeitige Besiedlung auf die Region um Kapstadt.

So lebt das Eichhörnchen

Eichhörnchen sind überwiegend tagaktive Tiere. Nüsse, Samen, Früchte und andere Pflanzenteile gelten als primäre Ernährungsquelle. In seltenen Fällen ernähren sich Eichhörnchen-Arten von Fleisch, in Form von Insekten, Küken, Eiern oder anderen Kleintieren. Sie sind herausragende Kletterer, weshalb sie ausschließlich Bäume bewohnen. Viele Arten verlassen ihre Bäume nur in Ausnahmefällen und für die Nahrungssuche. Die Nester der Eichhörnchen werden als Kobel bezeichnet. Sie haben eine kugelige Form und bestehen aus Zweigen und Blättern. Gebaut werden die Nester in Astgabeln oder Baumhöhlen.

Eichhörnchen haben diverse Fressfeinde. Unter anderem Greifvögel sowie Raubtiere. Etwa Katzen oder Marder. In Südamerika gelten insbesondere Schlangen als bedrohliche Fressfeinde. Manche Eichhörnchen können ein stolzes Alter von bis zu zwölf Jahren erreichen.

Merkmale der Eichhörnchen

Die Fellfarbe der Eichhörnchen variiert zwischen hellrot bis hin zu braunschwarz. Ihr Körper ist perfekt an die Bedürfnisse der Kletterer angepasst. Männchen und Weibchen unterscheiden sich weder in der Größe, noch im Gewicht oder der Form. Ein besonderes Merkmal der Eichhörnchen sind die Pinselohren. Ebenso der besonders buschige Schwanz, der eine Länge von circa 25 Zentimeter erreicht und damit nochmals fast die gesamte Körperlänge einnimmt.

  • Das Fell der Eichhörnchen: Das Fell der Eichhörnchen-Arten kann fast alle Farbnuancen erreichen. Bei allen Arten ist jedoch eines gleich: der weiße Bauch. Prinzipiell ist die Fellfarbe genetisch bedingt. Außerdem können sich Umwelteinflüsse auf die Fellfarbe auswirken, beispielsweise das Klima. So sind Eichhörnchen aus höheren Lagen dunkler als Eichenhörnchen aus dem Flachland. Sowohl im Herbst wie auch im Frühjahr ändert sich das Fell. Das Tier passt sich auf diese Weise an die geänderten Temperaturen an. Das Winterfell ist deutlich dunkler und dichter als das Sommerfell.

  • Die Hinterbeine: Die Hinterbeine der Eichhörnchen sind sehr muskulös. Sie haben eine überproportionale Länge. Für die kletternde Lebensweise sind sie elementar. Darüber hinaus haben Eichhörnchen sehr lange Greifzehen an den Vorder- und Hinterbeinen. Diese ermöglichen ein problemloses Klettern und erlauben unter anderem das Erklimmen von glatten Baumstämmen.

  • Der Schwanz: Der Schwanz hilft Eichhörnchen das Gleichgewicht zu halten. Ferner nutzen die Nagetiere ihren Schwanz als Steuerruder, wenn sie beispielsweise von Ast zu Ast oder von Baum zu Baum springen. Zudem wird der Schwanz für die Kommunikation untereinander eingesetzt. Der buschige Schwanz dient beim Schlafen als “Decke”.

Eichenhörnchen benötigen Wintervorräte

Die verschiedenen Eichhörnchen-Arten halten keinen Winterschlaf. Sie legen sich große Vorräte für die kalte Jahreszeit an. Die Nager vergraben Samen, Nüsse und auch Pilze im Boden. Außerdem verstecken sie die Nahrung in Spalten. In ihren Nestern lagern die Eichhörnchen keine Nahrung. Die Tiere finden ihre Nahrung dank des herausragenden Geruchssinns. Entgegen der allgemeinen Haltung können sich Eichhörnchen nicht an ihre Verstecke erinnern. Deshalb legen sie stets mehrere Verstecke an, denn oftmals werden die eigenen Vorräte nicht wiedergefunden. Im Frühjahr beginnen diese “Vorräte” zu keimen. Für den Waldaufbau spielen Eichhörnchen somit eine wichtige ökologische Rolle.

Paarung der Eichhörnchen

Die Paarungszeit der Eichhörnchen beginnt im Januar und Februar. Dabei wird die Paarung mit wilden Verfolgungsjagden eingestimmt. Nicht selten jagen mehrere Männchen ein Weibchen durch die Bäume.

Bis zu zweimal pro Jahr findet die Paarung statt. Erstmals Ende Januar und ein zweites Mal im Spätsommer. Das Wurfnest bauen Eichhörnchen in Astgabeln in einer Höhe von mindestens sechs Metern. Sobald die Paarung erfolgt ist, verjagen die Weibchen die Männchen. Hier gilt zu erwähnen, dass sich die Männchen mit mehreren Weibchen paaren, während die Weibchen für die Aufzucht der Jungen verantwortlich sind. Das heißt: Eichhörnchen sind polygyn.

Steht im Winter zu wenig Nahrung zur Verfügung, kann sich der erste Jungen-Wurf bis in den Sommer verzögern. Die Tragezeit beträgt circa vier Wochen. Pro Wurf werden ungefähr fünf Jungtiere geboren. Anfangs sind die Jungen nackt und blind. Die Weibchen versorgen ihre Jungen circa acht Wochen im Nest. Anschließend leben sie noch einige Monate bei dem Muttertier. Eichhörnchen sind mit circa zwölf Monaten geschlechtsreif. Allerdings überleben nur alle vier bis fünf Junge das erste Jahr. Grund für die hohe Sterblichkeitsrate sind im Besonderen die natürlichen Fressfeinde.