Der Feldhase

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Klasse 10

Autor sandi2001

Veröffentlicht am 01.10.2018

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Der Feldhase

Zusammenfassung

Dieses Referat beinhaltet eine präzise Beschreibung der Hasenart Feldhase. In Steckbriefform werden verschiedene Punkte behandelt, beispielsweise die Systematik, Die Lebensweise und Fortpflanzung sowie die Bedrohung des Menschen.

Der Feldhase



Was wir im Alltag umgangssprachlich als Hasen bezeichnen, ist häufig eigentlich ein Kaninchen. Tatsächlich ist ein richtiger Hase bzw. Feldhase ein wildlebendes, auch bei uns beheimatetes Tier, welches dem Kaninchen eigentlich gar nicht so ähnlich ist.
Der Feldhase ist in vielen Hinsichten ein faszinierendes Tier. Schließlich ist er seinem Lebensraum hervorragend angepasst und mit sagenhaft guten Sinnen ausgestattet (Dazu später mehr). So wurde der Feldhase bereits zwei Mal (2001 und 2015) zum Tier des Jahres gewählt. 
Im Folgenden wird die Gattung des Feldhasen in Form eines Steckbriefs genauer unter die Lupe genommen.


Steckbrief: Der Feldhase



Systematik
Die Bezeichnung “Hase” bezieht sich nicht nur auf jene Art des Feldhasen, sondern auf eine ganze Familie; die Familie der Hasen, auch als Leporidae bezeichnet.
In diesem Referat beschäftigen wir uns allerdings mit dem Feldhasen.
Das lateinische Fachwort für den Feldhasen lautet Lepus europaeus. Er gehört zur Klasse der Säugetiere, zur Unterklasse der Höheren Säugetiere, zur Ordnung der Hasenartigen (auch Lagomorpha genannt) sowie zur Überordnung der Euarchontoglires. Des Weiteren zählt er, wie bereits erwähnt, zur Familie der Hasen sowie zur Gattung der Echten Hasen (Lepus).

Körperbau und Erscheinungsbild
Der Feldhase zählt zu den Größten Arten seiner Überordnung (Hasenartige). Durchschnittlich kommt ein Feldhase auf einen halben Meter Kopf-Rumpf-Länge. Der Schwanz wird etwa zehn Zentimeter lang. Im Gegensatz zu beispielsweise Kaninchen hat der Feldhase äußerst große und starke Hinterfüße. Diese können bis zu achtzehn Zentimeter lang werden. Ihre Ohren, welche im Vergleich zu jenen der Kaninchen auch größer sind, erreichen eine Länge von bis zu dreizehn Zentimetern. Ein ausgewachsener Feldhase kann ganze sechs Kilogramm auf die Waage bringen. Dabei muss allerdings gesagt werden, dass die Rammler (männliche Feldhasen) in der Regel stets von etwas schwererer und größerer Statur sind, als die weiblichen Häsinnen.
Das Fell des Feldhasen ist relativ lang und dicht. Insgesamt erscheint das Fell ockerbraun bzw. braun-rötlich. Der Bauch ist meistens fast weiß, auch Körperpartien wie Brust und Kopf sind heller gefärbt als der Rücken. Die Ohren sind in einem hellen grau gefärbt und enden in einer dunklen Fellspitze. Der Schwanz des Hasen ist von oben gesehen dunkel, von unten hingegen hell gefärbt. Die Farbe und Struktur des Fells variiert selbstverständlich von Tier zu Tier und ist zudem abhängig von verschiedenen Faktoren wie Gebiet, Geschlecht, Alter und vor allem momentane Jahreszeit.

Verbreitung und Lebensraum
Der Feldhase hat ein recht großes Verbreitungsgebiet, wobei der Großteil auf dem europäischen Kontinent beheimatet ist. Dort ist der Feldhase nahezu überall zu finden, sofern man einige Ausnahmen wie Portugal und das westliche Spanien sowie Island und Skandinavien wegzählt. Zudem zählt zum Verbreitungsgebiet des Hasen das gesamte südliche Südamerika, Feuerland und weitere Inseln im Süden miteingeschlossen. Kleine Teile Nordamerikas bieten dem Feldhasen zudem ein Zuhause. Auch Neuseeland, Tasmanien und der Südosten Australiens ist vom Feldhasen besiedelt.

Der Hase lebt dort vorzugsweise in offenen Wäldern und Feldern sowie verschiedenen Steppen und Dünen. In der heutigen Zeit wird immer öfter beobachtet, das Feldhasen sogar große Parks in Städten besiedeln.

Alter
Feldhasen erreichen in freier Wildbahn aus verschiedenen Gründen leider fast nie ein hohes Alter. Auch, wenn sie rein theoretisch in der Lage sind, ein Alter von etwa zwölf Jahren zu erreichen, wird ein Großteil der Feldhasen nur wenige Monate oder Jahre alt.



Bedrohungen und Feinde
Auch wenn der Feldhase bei weitem größer und robuster gebaut ist, als das Kaninchen, haben sie dieselben Feinde: Meist handelt es sich dabei um verschiedene Greifvögel sowie Füchsen. Um sich vor derartigen Gefahren zu schützen, ist ein Hase hervorragend ausgestattet. Er gilt als Meister der Tarnung: Wenn er sich bedroht fühlt, begiebt er sich in felsige Gegend und macht seinen Körper flach. Durch die graubraune Fellfarbe wirkt der Hase vor felsigem Hintergrund nahezu unsichtbar. Wird er dennoch von einem Raubtier bemerkt, kommen seine kräftigen Hinterläufe zum Einsatz: Er erreicht eine Geschwindigkeit von sagenhaften siebzig Stundenkilometern. Seine Sprünge erreichen eine Höhe von bis zu zwei Metern. Meist gelingt es ihm, mithilfe von abrupten Richtungswechseln, seinen Gegner abzuhängen.

Bedrohung durch den Menschen
Der Feldhase gilt in manchen Gebieten, so auch in Deutschland, als gefährdete Art. Die Schuld dafür liegt leider bei uns Menschen selbst, da durch die Landwirtschaft der Lebensraum des Hasen stark schrumpft. Zudem werden zahlreiche Hasen von Jägern erschossen oder aus Versehen von Autos überfahren.

Ernährung
Feldhasen zählen wie die Kaninchen zur Konsumentengruppe der Pflanzenfresser, auch Herbivore genannt. So ernähren sie sich vorzugsweise von Gräsern und Kräutern sowie jeglichen grünen Pflanzen. Auch Wurzeln und Knollen, Samen, Baumrinde und sogar Getreide steht auf dem Speiseplan der Feldhasen. Erwähnenswert ist die Tatsache, dass im Blinddarm des Hasen ein nährstoffreicher Brei gebildet wird, welcher nach der Ausscheidung wieder gefressen wird und tatsächlich zur Gesundheit des Tieres beiträgt. 

Täglich brauchen Feldhasen bis zu eineinhalb Kilogramm Nahrung.
Unverdauliche Essensreste werden wie bei Kaninchen in Form von kleinen Kügelchen, sogenannten Hasenköttel, ausgeschieden.


Fortpflanzung
Oftmals ist es der Fall, dass die Rammler (die Hasenmännchen) sich um ein Hasenweibchen streiten. Dabei kämpfen sie, jagen sich gegenseitig und schlagen sich mit ihren Vorderpfoten. Die Wahl trifft schlussendlich das Hasenweibchen, wobei stets der stärkste Rammler gewählt wird. Nach der Paarung und der folgenden circa vierzig-tägigen Tragzeit werden ein bis fünf Junge geboren. Eine Häsin kann mehrmals jährlich werfen, es gibt also keine spezifisch festgelegte Paarungszeit.
Hasen gehören zu den sogenannten Nestflüchtern. Das bedeutet, sie sind bereits kurz nach der Geburt auf sich allein gestellt.